Hapkido Kampfkünste in Korea

Korea diente aufgrund der geografischen Lage schon lange als Brücke zwischen China und Japan. Sowohl durch Kriege, als auch in Friedenszeiten kam es über mehrere Tausend Jahre lang immer wieder zu Kulturaustauschen zwischen diesen drei Ländern, was auch die Kampfkünste nachhaltig prägen sollte. Die Wurzeln und Grundzüge von Kampfkünsten lassen sich dabei über mehrere Jahrtausende zurückverfolgen und stammen noch aus Zeiten in denen verschiedene Volksstämme auf der koreanischen Halbinsel von der Jagd und Fischerei abhängig waren. Dabei kam es immer wieder zu Konflikten, sodass man sich durch intensives Training auf Kämpfe gegen andere Stämme vorbereitete. Später entstanden dann drei Königreiche auf der Halbinsel, die um die Vorherrschaft stritten, bis es schließlich dem Königreich Koryo gelang das Land zu vereinen. Dabei diente der Name Koryo als Vorläufer für den heutigen Namen Korea.

Koreanische Kampfkünste lassen sich in drei Bereiche einteilen:

  • Der Kampf mit bloßen Händen
  • Der Kampf mit bloßen Händen gegen Waffen
  • Der Kampf mit Waffen gegen Waffen.

Dabei lassen sich folgende Unterabschnitte bilden:

  • Kwan Jul Ki Bub: Hebel, Würfe, Haltegriffe, Würgegriffe
  • Dang Shin Ki Bub: Schläge und Tritte
  • Moo Ki Sool: Kurzschwert, Schwert, Kurzstock, Langstock, Krückstock, Speer, Seil, Steinwurf, Messerwurf

Nicht selten widmet sich ein System ganz besonders einem bestimmten Bereich, wie etwa Tae Kwon Do dem Kampf mit bloßen Händen oder Haidong Gumdo dem Kampf mit Waffen. Hapkido stellt ein umfassendes System dar, wobei ein Schwerpunkt auf den waffenlosen Kampf gelegt wird. Hier werden insbesondere Hebel und Würfe, aber auch Schlag und Tritttechniken angewandt. In der Regel ist das Training mit Waffen dem fortgeschrittenen Schüler vorbehalten. Insgesamt gibt es über 3.000 verschiedene Verteidigungstechniken gegen diverse Angriffe, die darauf ausgelegt sind, dass sie unabhängig von körperlichen Konstitutionen ausgeführt werden können. Hierzu wird häufig auch die Kraft des Angreifers durch entsprechende Bewegungen gegen ihn gerichtet. Beim Hapkido handelt es sich um eine sogenannten „weiche Kampfkunst“.