(hc woe) „Ich bin total geflasht, dass die Veranstaltung so voll ist“, freute sich Friedhelm Vielstädte, der 1. Vorsitzende des Herzebrocker Sportvereins gleich zu Beginn – bei der späteren Auszählung der Teilnehmerliste waren es 166 Vereinsmitglieder, die am 15. März zur Mitgliederversammlung in die Mensa der Von-Zumbusch-Gesamtschule gekommen waren, um sich über das Vereinsgeschehen im HSV zu informieren.

Auf der Tagesordnung standen u.a. Ehrungen, die Berichte des Vorstandes und aus den Abteilungen, der Kassenbericht und der Bereich Verschiedenes.

Nach der Begrüßung der Ehrengäste und dem Gedenken an die fünf Vereinsmitglieder, die im zurückliegenden Jahr verstorben sind, gab es unter dem Applaus der Versammlung, Dank, und Blumen für Verena Birwe, die vier Jahre lang die Finanzen des Vereins geführt hatte. Ihre Nachfolgerin wird Laura Kattenstroth, die schon als Übungsleiterin ihre Tüchtigkeit bewiesen hat und bis zur anstehenden Wahl 2025 das Amt kommissarisch ausübt. Gaby Hassemeier wurde für ihre Arbeit als 3. Vorsitzende ebenso geehrt wie Tobias Ahlke, der gleich in mehreren Funktionen in der Handballabteilung des HSV großes Engagement zeigt: „Er tut dies bei Öffentlichkeitsarbeit/Sponsoring Eventplanung/Soziale Medien ebenso wie als Trainer der 1. Damen und 2. Herren“, so Friedhelm Vielstädte.

Seinen Bericht begann der HSV-Vorsitzende mit einem Zitat von Guy de Maupassant: „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.“ Nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sei der Verein wieder im Aufwind und in allen Abteilungen könne dem Bedürfnis der Menschen nach Gemeinschaft wieder Rechnung tragen – Gesundheitsbewusstsein und Wettkampfgedanke inklusive.

In der Öffentlichkeit seien die Events und Aktivitäten des HSV so präsent wie nie; sei es bei Instagram oder auf der eigenen Internetseite, „…danke an alle für die Außendarstellung. Das macht echt Spaß – der Verein lebt“, so Vielstädte.

Mit einem Blick auf das im kommenden Jahr bevorstehende Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen rief er dazu auf, praktisch tätig zu werden: „Helft gemeinsam mit, das Vereinsheim zu renovieren, damit wir den Raum auch wieder für Feiern anbieten können!“

Treue Vereinsmitglieder

Harald Loermann nahm als 2. Vorsitzender die Ehrungen für langjährige Vereinszugehörigkeit vor.

Auf 25 Jahre Mitgliedschaft bringen es: Alexander Ahlke, Ewald Ahlke, Verena Birwe, Lars Braaksma, Alexander Brand, Heike Cilker, Wilhelm Dombrink, Joline Frerich, Nicole Grasel, Gaby Hassemeier, Werner Hassemeier, Alfred Jung, Christiane Krohn, Tobias Lewe, Nicolas Mix, Edgar Moenikes, Heike Niemeyer, Markus Röwekamp und Jennifer Schröder.

40 Jahre im HSV sind: Manfred Birwe, Markus Füchtenhans, Adelheid Brzoska, Julia Kreft, Mirko Herden, Werner Landwehr, Annette Kügeler, Maria Sieweke und Uta Wand.

50 Jahre Mitgliedschaft feiern: Heinrich Edelmeier, Peter Ellebracht, Andreas Krohn, Frank Lindemann, Frido Loermann, Heinz Lüffe, Sonja Schäper, Jürgen Stricker, Horst Schnitker, Ralf Timmer und Bernhard Vollmer. 60 Jahre sind Manfred Neumann, Manfred Reimann und Winfried Zwach dabei und 70 Jahre gehören Dieter Ostermann und Werner Winterhalder dem Verein an.

HSV-Vorsitzender Friedhelm Vielstädte ließ es sich nicht nehmen, Winterhalder, der von 2002 bis 2014 sein Amtsvorgänger war und den Verein maßgeblich geprägt hatte, besonders hervorzuheben und ihm herzlich zu gratulieren.

Seinem Bericht stellte HSV-Geschäftsführer Reinhard Klapper ein paar nachdenkliche Worte über den Zustand der Welt voraus: „Im Angesicht der vielfältigen Probleme kann der (Sport-)Verein dazu beitragen, etwas positiver in die Welt zu sehen.“ Mit einem Zuwachs von 35 Mitgliedern und der Neugründung der Dart-Abteilung gehe es stetig aufwärts und Workshops zu Strukturierung, Marketing und Sponsoring sorgten dafür, dass die Vereinsführung den aktuellen Erfordernissen klug begegnen könne. Klapper berichtete über Max Bartels, der sein FSJ beim HSV absolviert, über den gelungenen Leitungswechsel in mehreren Abteilungen, die publikumswirksame Präsentation des Vereins beim Cityfest und der vorangebrachten Digitalisierung mit finanzieller Unterstützung durch den Digitalpakt.

„Der HSV ist auch Spitzenreiter im Kreis bei der Zahl der abgelegten Sportabzeichen“, so Klapper. Ali Wesche, der für den Gemeindesportverband sprach, konkretisierte das: „hier liegen zahlenmäßig die Grundschulen ganz vorn. Wenn die Älteren sich aufraffen, das Sportabzeichen abzulegen, könnten wir noch weiter vorne sein – 2023 haben uns dort 16 Abzeichen gefehlt, um in NRW auf Platz Eins zu kommen…“

Richtig ärgerlich, so sagte es der gesamte Vorstand, sei aber die erneute Zerstörung des Bewegungspfades in der Kleinen Putz, der erst vor zwei Jahren von Reyna Baum initiiert und mit viel Optimismus der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt worden war – hier sei das Ende offen.

„Unsere Kasse verzeichnet ein deutliches Minus“, erklärte Reinhard Klapper weiter, „bei einem Verein unserer Größe und bei den gestiegenen Kosten für Betrieb, Übungsleiter, Schiedsrichter, Fortbildung und Ausrüstung sei das unausweichlich – da müsste auf die Rücklagen zugegriffen werden. Dennoch sei der Verein weiterhin offen für neue Ideen zu zeitgemäßen Angeboten. Ein Beispiel sei das Cross-Fitness-Training, das an 10 Terminen ab Juni angeboten werde.

Die Kassenprüfer Franz Tegelkamp und Marcel Kügeler hatten eine fehlerfreie Führung der Finanzen bestätigt und stellten den Antrag auf Entlastung des Vorstands. Diese erfolgte einstimmig.

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die Reihe von Berichten aus den Abteilungen, die jeweils mit Applaus quittiert wurden.

Über die Kinderturnabteilung berichtete Reyna Baum. Die Angebote reichen hier von der Purzelturntruppe bis zu den Tanzabteilungen, die in Zukunft auch für erwachsene geöffnet werden sollen. Die Gruppen sind als ein Aushängeschild des HSV oft auch bei öffentlichen Veranstaltungen zu sehen. Als Reyna Baum selbst noch einmal der Enttäuschung über den Vandalismus am Bewegungspfad bekräftigte, merkte man der ganzen, plötzlich still gewordenen Versammlung die Betroffenheit an.

Anne Berens fasste die Aktivitäten der der Damen-Turnabteilung zusammen. Besonders die „Aktiv-und-Fit-Gruppe“ mit Frauen bis zu 90 Jahren, erfreut sich hier anhaltender Beliebtheit.

Bei den Herren ist es ähnlich: Franz Tegelkamp nannte hier Tischtennis und Faustball als beliebte Disziplinen, aber auch die Geselligkeit werde großgeschrieben.

Jo Schönholz berichtete, dass von den 21 Mitgliedern der Badminton-Gruppe auch solche aus anderen Orten gern dabei sind und Vincent Hüsch vom Tischtennis sieht optimistisch in die nächste Spielsaison in der neuen Bezirksstruktur: „In der alten Liga waren wir gut aufgestellt, wo wir demnächst in der Liste stehen, muss sich noch herausstellen.“

Reinhard Klapper vertrat Günter Sternagel mit dem Bericht vom Radsport: „Spaß am Radfahren steht hier mehr im Vordergrund als Höchstleistung. Und wir arbeiten daran, dass die nächsten Rad-Touristik-Fahrten, bei denen wir Gastgeber sind, wieder mehr Zulauf bekommen.“

Als Vertreter der Hapkido-Abteilung merkte Birk Berheide an, dass Janis Horch inzwischen den 4. Dan erreicht hat, einen Meistergrad, der selten ist.

Tobias Ahlke beschrieb beim Handball die Nachwuchsarbeit, die Freude bei der Ausrichtung von Bundesligaspielen in Herzebrock, und den Stand der Herzebrocker Teams in der Kreisliga A und B: „Es läuft alles sehr ordentlich, von der A- bis E- Jugend, bei den Senioren und bei den Alten Herren. Und unsere Damen sind in der Bezirksliga!“

Erstmals stand auch Jonas Kreienbaum am Mikro. Er freute sich, dass die Dart-Abteilung mit neuem Trainingsraum, gut 40 Mitgliedern und viel Ehrgeiz gestartet ist: „Im August nehmen wir den Liga-Betrieb auf.“

In seinen Grußworten machte sich Bürgermeister Marco Diethelm für den HSV stark und meinte: „Die Teilnehmerzahl heute ist eine schöne Würdigung der Vorstandsarbeit. Ich sehe große Unterstützung durch alle Mitglieder und wenn es zwischen Gemeinde und Verein auch mal Reibungen gibt, zeugt das davon, dass beide Seiten ihre Arbeit ernst nehmen.“ Er versprach die Unterstützung der Gemeinde bei der nötigen Renovierung der Sportanlagen und sieht dem 100-jährigen Vereinsjubiläum mit Freude entgegen.

Hier konnte Harald Loermann ansetzen. Der 2. Vorsitzende des HSV berichtete von einem Seminar, in dem 18 Mitglieder aus allen Abteilungen gemeinsame Überlegungen zum Ablauf des Jubiläumsjahres gemacht hatten: „An zahlreichen festen Terminen und mit Sonderveranstaltungen werden die einzelnen Abteilungen das Jubiläum im kommenden Jahr aufgreifen und als Höhepunkt wollen wir am Wochenende vom 16. bis 18. Mai 2025 ein rauschendes Fest feiern, und das mit der ganzen Gemeinde!“

Kurz bevor der Gedankenaustausch in gemütlicher Runde fortgesetzt wurde, stellte Rainer Schüller die neu gestaltete Internetseite des Herzebrocker Sportvereins vor: „Sie ist klar und übersichtlich gegliedert und ist zusammen mit der HSV-App ideal, um sich zu informieren, Neuigkeiten aus den Abteilungen zu kommunizieren oder z.B. den Vereins-Bulli oder das Vereinsheim zu buchen. Sie ist ab sofort zu erreichen.“